Aktionstag der KO Erfurt am 08.05.2024: „Viel vor für Inklusion! Selbstbestimmt Leben – ohne Barrieren“
Am 08.05.2024 präsentierte sich die Kreisorganisation Erfurt des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Thüringen e. V. mit einem Beratungsmobil und Informationsständen im / am Atrium der Stadtwerke Erfurt. Mit der Aktion haben wir Chancen und Möglichkeiten der Inklusion blinder und sehbehinderter Menschen anschaulich und begreifbar gemacht.
Wir haben noch bestehende Barrieren und Herausforderungen benannt und Raum für die Diskussion um Lösungen geboten. An diesem Tag zeigten wir, wie verschiedene Hilfsmittel unser Leben erleichtern und wie dadurch unabhängige Teilhabe gelingen kann. So konnte man u. a. durch Mitmachaktionen für Menschen mit und ohne Behinderungen erfahren, wie sich blinde und sehbehinderte Menschen selbstständig via Blindenlangstock, Blindenführhund und Navigationsgürtel bewegen können.
Auch das digitale Zeitalter kam nicht zu kurz. Vorgestellt wurden technische Hilfsmittel für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung wie. z. B. Computer-Software, vergrößernde Sehhilfen, Audio-Abspielgeräte und Lesegeräte, Orientierungs- und Navigationshilfen sowie Telefone und Smartphones. Die Besucher konnten die wichtigsten Aspekte der Barrierefreiheit von Internetseiten kennen lernen.
Angeboten wurden: Informationen, Beratung und Unterstützung für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen oder mit Erkrankungen, die zu einem Sehverlust führen können sowie für ihre Angehörigen, andere Bezugspersonen, Beschäftigte von Behörden, Ämtern oder Einrichtungen und andere Interessierte.
Mit dem Aktionstag haben wir die Vielfältigkeit und das Miteinander in den Mittelpunkt gerückt. Damit wollten wir erreichen das die BürgerInnen mehr Verständnis für Menschen mit Behinderungen, ihre Rechte, Bedürfnisse sowie ihre Möglichkeiten der Teilhabe entwickeln.
Am 5. Mai finden seit mehr als drei Jahrzehnten bundesweit Aktionen anlässlich des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung statt. Inklusion ist ein Menschenrecht, wie es in der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) vor nunmehr 15 Jahren verankert wurde. Der Stand der Umsetzung wurde kürzlich erneut überprüft. Das Ergebnis: Deutschland macht in einigen Bereichen weniger Fortschritte bei der Umsetzung von Inklusion als andere Länder im Durchschnitt. Besondere Problemfelder sind die mangelnde Inklusion an Schulen, die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung in Werkstätten sowie die Unterbringung in großen stationären Wohneinrichtungen.
Zum Protesttag fordern Verbände, Organisationen und Aktivist*innen daher umfassende Barrierefreiheit, Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung sowie ihre Beteiligung an allen Entscheidungen, die das eigene Leben betreffen. Unter dem Motto „Viel vor für Inklusion! Selbstbestimmt Leben – ohne Barrieren“ laden sie bundesweit zu Aktionen ein, die dazu aufrufen, die UN-BRK endlich besser umzusetzen. Der Protesttag ist ein Appell an alle Bürger*innen, aktiv zu werden und Menschen mit Behinderung dabei zu unterstützen, sich für ihre Rechte stark zu machen.